Die Harmoniemusik Schaan zu Gast in Luxemburg

Die HMS in Luxemburg

Nach dem letzten Auslandauftritt am Tiroler Oberländer Bezirksmusikfest 2007 in Serfaus führte der Weg die Schaaner Musikanten dieses Mal in die entgegen gesetzte Richtung. Vermittelt hatte die Konzertfahrt die Agentur «Music & Friends». Am Donnerstag ging die Reise per WMA-Car zunächst ins elsässische Lipsheim, wo im Restaurant à l’Ange währschaft gespeist und im Hôtel les Alizés genächtigt wurde. Hier konnte man sich bereits im Französischen üben; die Wirtsleute bedienten sich auch untereinander der Sprache Victor Hugos.

Der Sprachenwirrwarr gehört zu jenen Dingen, die den Reisenden auch in Luxemburg mit am meisten beeindrucken. Gesetze, Verwaltung und Hinweistafeln sind auf Französisch, Zeitungen, Theater und Literatur auf Deutsch, und gesprochen wird Luxemburgisch, ein erst 1984 per Gesetz zur Nationalsprache beförderter moselfränkischer Dialekt. Die 16% Portugiesen im Land freilich bevorzugen das Französische; ebenso die Angestellten des Alvisse Parc Hotel am Rande der Hauptstadt, wo die Gäste aus Schaan die folgenden zwei Nächte verbrachten – oder das, was die Erkundungsgänge durch Luxemburg davon übrigliessen.

Besuch bei «Wäinkinnigin» Claire

Bei schönstem Wetter gab die HMS am Freitagnachmittag im Rahmen der Veranstaltungsreihe «Summer in the City» ein Platzkonzert auf der Place d’Armes im Herzen der Altstadt und erfreute die zahlreichen Zuhörer mit ausgewählten Stücken aus dem breiten Repertoire ihres Sommerprogramms. Zum Dank bekam Dirigent Klaus Beck von der Vertreterin des Tourismusbüros drei Küsschen – ganz wie daheim – und ein Geschenk. Die deutsche Reiseleiterin Susanne Romoth, eine von rund 130000 Personen, die täglich aus dem Ausland nach Luxemburg zur Arbeit pendeln, vermittelte Wissenswertes über Politik und Geschichte des kleinen Landes und der hübschen Stadt auf dem Felsen und begleitete die Liechtensteiner tags darauf ins Moselstädtchen Grevenmacher/Gréiwemaacher, wo sie am «Maacher Drauwen- a Wäinfest», bzw. am 6. Blasmusik-Marathon Luxemburg, teilnahmen. Mit klingendem Spiel marschierten die Schaaner bei abermals herrlichem Wetter durch die engen Gassen und mussten an manch geparktem Auto oder anderem Hindernis erfahren, von welch beschränktem Nutzen brav absolvierte Marschproben sein können. Auch hier bekam Klaus Beck stellvertretend für alle nicht nur ein Geschenk, sondern drei Küsschen, diesmal von Weinkönigin Claire höchstpersönlich, die übrigens in natura viel netter ausschaut als auf den Weinetiketten. Auf dem Weg zurück zum Bus wurden die Musikanten im Hof der malerischen Städtischen Musikschule von deren Leiter Romain Asselborn, einem alten Musikerkollegen Becks, mit einem Gläschen «Crémant» empfangen, wie die Luxemburger ihr Nationalgetränk, den Sekt, nennen.

Soviel Kultur muss sein

Die Heimfahrt am Sonntag führte die Reisegruppe durch die Universitätsstadt Heidelberg, Ausgangspunkt der Deutschen Romantik und für die durstigen und hungrigen Liechtensteiner v. a. aufgrund der «Kulturbrauerei» von besonderem Interesse. Ehe man sich die deftige Fleischplatte mit dazu passendem «Kulturbräu» schmecken liess, wurde der Wissensdurst gestillt, indem man von einem eloquenten Braumeister in die Geheimnisse der Bierherstellung eingeweiht wurde. Nach dieser schönen und ereignisreichen Reise freut sich die Harmoniemusik Schaan auf die bevorstehenden, herbstlichen Aufgaben in der Heimat, insbesondere auf das traditionelle Passivkonzert am Stephanstag!

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